Datum: 03/04/2025 um 05:32 Uhr
Dauer: 3 Stunden 58 Minuten
Einsatzart: MTG-2
Einsatzort: BAB 1
Mannschaftsstärke: 42
Fahrzeuge: ELW 1, HLF 1, HLF 2, LF 8, MTF 1, MZF
Weitere Kräfte: FF Lüsche, FF-Bakum, Malteser, Polizei


Einsatzbericht:

Zwei schwere Verkehrsunfälle auf der Autobahn A 1 fordern zwei Menschenleben

Fahrtrichtung Bremen voll gesperrt – Unfallstellen liegen nur wenige hundert Meter auseinander

Zwei schwere Verkehrsunfälle haben sich am Dienstagmorgen auf der Autobahn A 1 zwischen den Anschlussstellen Lohne / Dinklage und Vechta in Fahrtrichtung Bremen ereignet. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Unfall wie folgt:

Ein Audi mit einer polnischen Zulassung, besetzt mit wahrscheinlich drei männlichen Personen, war auf der Autobahn 1 in Richtung Hamburg unterwegs. Etwa zwei Kilometer hinter der Anschlussstelle Lohne/Dinklage kollidierte der Audi mit dem Sattelzug eines vorausfahrenden 49-Jährigen aus Gütersloh. Nach jetzigem Stand wird davon ausgegangen, dass alle drei Insassen den Audi nach dem Zusammenstoß verlassen haben. Einer von ihnen wurde dann vom Passat eines folgenden 55-Jährigen aus Osnabrück erfasst und tödlich verletzt. Der 55-Jährige erlitt schwere Verletzungen, der Fahrer des Sattelzuges blieb unverletzt.

Noch auf der Anfahrt zur Einsatzstelle meldete die Einsatzleitstelle einen zweiten schweren Unfall in gleicher Fahrtrichtung nur einige hundert Meter davor. Nach Angaben der Autobahnpolizei Ahlhorn bildete sich aufgrund des ersten schweren Verkehrsunfalls ein Stau, an dessen Ende vier Sattelzüge miteinander kollidierten. Nach bisherigem Stand erkannte ein 53-jähriger Mann aus Bramsche das Stauende zu spät und fuhr auf dem rechten Fahrstreifen auf den Sattelzug eines Mannes auf, dessen Identität noch nicht abschließend geklärt ist. Dieser wurde auf den Sattelzug eines 31-Jährigen aus Bersenbrück geschoben, der wiederum mit dem Gespann eines 45-Jährigen aus Georgien kollidierte.

Der Mann aus Bramsche wurde in seiner Fahrerkabine eingeschlossen und erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Auch der bisher unbekannte Mann, auf dessen Zug zuerst aufgefahren wurde, erlitt schwere Verletzungen und war eingeklemmt. Der Bersenbrücker erlitt leichte Verletzungen, der Georgier gilt als unverletzt.

Da die Feuerwehren Bakum und Lüsche kurz vor der Feuerwehr Dinklage zu einem Brandeinsatz nach einem Verkehrsunfall auf der Autobahn A 1 in Fahrtrichtung Osnabrück alarmiert worden war, sich aber herausstellte, dass die Lagemeldung falsch war, wurden die eingesetzten Einsatzkräfte auch zu den beiden schweren Verkehrsunfällen hinzugezogen. Die Einsatzstelle lag auf Dinklager Gebiet. Währenddessen die Feuerwehren Bakum und Lüsche die Einsatzstelle mit den verunfallten Lkws anfuhr und die eingeklemmten Fahrer aus ihren völlig zerstörten Fahrerkabinen befreite fuhr die Feuerwehr Dinklage an der Einsatzstelle vorbei und kümmerte sich um die andere Einsatzstelle.

Bei Eintreffen der Feuerwehr Dinklage konnte ein großes Trümmerfeld vorgefunden werden. Der schwarze Audi stand völlig demoliert auf dem linken Fahrstreifen. Ein Insasse aus dem Pkw lag neben dem Fahrzeug auf der Fahrbahn. Der Lkw stand auf Höhe des verunfallten Audis auf dem rechten Fahrstreifen und wies einen erheblichen Heckschaden auf. Der zweite Pkw stand weiter vorne auf dem Pannenstreifen. Der Fahrer des zweiten Pkws wurde bereits vom Rettungsdienst medizinisch betreut, der Lkw-Fahrer wurde von der Polizei betreut und anschließend vom Rettungsdienst medizinisch untersucht. Der Insasse, der auf der Fahrbahn lag, war bereits verstorben. Da keine Personen in ihren Fahrzeugen eingeklemmt waren, konzentrierte sich die Arbeit der Feuerwehr zunächst auf die Ausleuchtung und Absicherung der Einsatzstelle.

Im weiteren Verlauf des Einsatzes gab es Hinweise darauf, dass zwei Insassen aus dem verunfallten Audi von der Einsatzstelle geflüchtet sind. Zeugenaussagen zufolge sollten die Flüchtigen, die vermutlich Verletzungen bei dem Unfall erlitten, in ein angrenzendes Waldstück gelaufen sein. Daraufhin wurde die Drohnengruppe Nord aus Vechta nachalarmiert. Da auch die Feuerwehr Bakum über eine Drohne verfügt, wurde auch sie zum Einsatz nachfordert. Die Polizei forderte einen Polizeihubschrauber an. Nach den zwei Flüchtigen wurde mithilfe des Polizeihubschraubers, Drohnen und Hunden gesucht. Auch fußläufig wurde nach ihnen gesucht. Trotz intensiver Suche konnten die beiden Insassen nicht gefunden werden.

Im Fahrzeug der Männer befanden sich neben Sturmhauben auch Werkzeuge, die für Einbrüche genutzt werden können. Es ist nicht auszuschließen, dass die Männer sich auf dem Weg zu oder auf dem Rückweg von einer Tat befunden haben. Diebesgut befand sich nicht im Auto, ein möglicher Tatort ist noch nicht ausgemacht worden.

Die Polizei hat auch in den Tagen nach dem Unfall nach den Insassen gesucht. Nach Zeugenhinweisen konnten zwei verdächtige Männer am Donnerstagnachmittag im Bereich Bockhorster Moor in einem Waldstück vorläufig festgenommen werden.

Für die Unfallaufnahme und Bergung der zerstörten Fahrzeuge war die Autobahn A 1 in Fahrtrichtung bis in die Abendstunden voll gesperrt. Durch den Rückstau ereignete sich am Mittag ein weiterer schweren tödlicher Unfall an der Anschlussstelle Holdorf.

Die Feuerwehr Dinklage war mit 6 Fahrzeugen und 41 Kameraden im Einsatz. Bedingt durch das Unfallbild wurde der Einsatz im Nachgang mit dem PSNV-/KIT-Team der Malteser im Feuerwehrhaus Dinklage aufgearbeitet.

Bericht der FF-Bakum auf Instagram